Beim Grü­nen-Som­mer­fest gibt es mar­ki­ge Wor­te

Es waren markige und kernige Worte, die Lucha in Primisweiler von sich gab. Er schimpfte über den Ministerpräsidentenkandidaten der CDU, Guido Wolf („Falscher Pathos“), benannte die Erfolge der grünen Landesregierungspolitik in Sachen Schulpolitik („Wir haben eine so gute Ressourcenausstattung wie noch nie“), Verkehr („Es wurde noch nie so viel Straßenbau betrieben wie in der Zeit der grünen Regierung“) oder auch den Stand in Sachen politischer Partner („Wir haben nichts Besseres als die SPD“) oder Flüchtlingspolitik („Da beißen manche schwarze Landräte und lassen in den Medien ihre Muckis spielen“).

2016 erwarte er den „spannendsten, härtesten und wichtigsten Wahlkampf“, sagte Lucha und machte klar: „Nach den letzten Umfragen sieht es so aus, als dass wir ein sechstes Mandat in Südwürttemberg holen. Das geht – Stand heute – in den Wahlkreis Wangen.“ Lucha zeigte sich zuversichtlich, dass die politische Stimmung auch bis zum kommenden Jahr andauert: „Die Leute merken, dass wir das Original sind und wissen, dass wir es können.“

„Glasur muss dicker werden“

Unterstützung erhielt Lucha von Petra Krebs. Die Landtagskandidatin verglich die Region Allgäu-Oberschwaben mit einem Kuchen, dessen „Schokoglasur“ die Grünen und dessen Sahnehäubchen und Kirsche oben drauf Winfried Kretschmann sei: „Es ist unabdingbar, dass die Glasur noch einmal dicker werden muss, dass der Kuchen getränkt ist. Dafür werde ich mit einem starken, kreativen Team kämpfen.“

Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger wünschte dafür viel Glück und erinnerte sich ihres ersten Auftretens beim Grünen-Sommerfest: „Sieben Jahre später ist es, wie wenn man nach Hause kommt und wirklich einer der schönsten Termine, die sich in meinem Abgeordnetenkalender finden.“ Dann widmete sich Brugger vordergründig dem Thema Flüchtlinge und benannte „den grünen Unterschied“: „Wir machen eine Politik, die nicht beschämend ist, die nicht zuschauen will, die nicht von Abschottung und Abschreckung gegenüber Flüchtlingen geprägt ist.“ Auch im Land zeige Kretschmann, wie humane und gute Flüchtlingspolitik mit Zugang zur Sprache, zu Arbeit und Integration aussehen könne, meinte Brugger und dankte jenen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren: „Sie sorgen dafür, dass die Stimmung gut ist und es den Flüchtlingen gut geht.“

Nach den Ansprachen standen bei den rund 100 Sommerfest-Besuchern, bei Musik von Sandra und Stefan Braun, vor allem Gespräche im Vordergrund, die bis in den späten Abend andauerten.