Warum Günter Grass doch recht hat

Der Kreisvorstand von Bündnis 90 / Die Grünen lädt zum nächsten GrünTreff am Mittwoch, dem 18. April 2012 nach Wangen in das Nebenzimmer des Gasthof Lamm zu einer Diskussion über das von Günter Grass veröffentlichte Gedicht „Was gesagt werden muss“ ein:

Als Günter Grass sein Gedicht „Was gesagt werden muss“ zeitgleich in den Tageszeitungen „New York Times“, „La Repubblica“ und der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlichte, löste er fast reflexartig eine Welle der Empörung  aus. Ist Günter Grass wirklich der Prototyp eines gebildeten Antisemiten, wie er in der nachfolgenden Aufgeregtheit von mehreren renommierten Verlagen betitelt wurde, oder ist es nicht so, wie Kurt Bender Sprecher des Düsseldorfer Friedensforums fragte,  dass das Problem vielmehr bei jenen liege, die Israel mit Waffen beliefern? Wenn wir Menschen die Pflicht haben die Menschenwürde überall zu verteidigen und wenn auch Israel solche Werte vertritt, dann gilt das auch in Bezug auf Palästina und die dort lebenden Menschen. Oder ist Kritik an Regierungen, die ihren Nachbarn mit Gewalt drohen und Menschen aus ihrem Lebensraum verdrängen an dieser Stelle nicht erlaubt?

Wer den nahen Osten befrieden möchte benötigt zuerst eine politische Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts, die Anerkennung Israels durch die arabische Welt und den Iran sowie eine effektive Rüstungskontrolle in der Region, schreibt Ralf Fücks dieser Tage. Darüber hinaus ist es aber auch notwendig, den Menschen in den palästinensischen Gebieten ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.

Der Kampf um Palästina und Israel ist so alt, wie die Geschichte im Nahen Osten. Sie ist durch Vertreibung, Besitznahme, Verteilung und dauernde Kriege gekennzeichnet. Es muss eine Lösung in der Gegenwart und für die Zukunft geben und darf nicht an die kriegerischen Auseinandersetzungen der Vergangenheit anknüpfen. Ein Wettrüsten (auch mit westlicher Hilfe) ist nicht zu gewinnen.