3 Filme gegen Rechts – Regisseur Leo Hiemer zu Besuch in Wangen Wangen im Allgäu, 07. März 2025 – Die Ortsverbände von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD laden am 08. April 2025 um 19:00 zu einer besonderen Filmvorführung in die Hägeschmiede Wangen ein. Gezeigt werden die „Drei Filme gegen Rechts“ des Allgäuer Regisseurs Leo Hiemer, der am Filmabend im Anschluss zum Publikumsgespräch einlädt. Das Werk „Drei Filme gegen Rechts“ setzt sich mit dem Wirken des Nationalsozialismus im Allgäu auseinander. Alle drei Kurzfilme entstanden im Rahmen von Museumsausstellungen im Zeitraum von 2019 bis 2024. Der Kurzspielfilm Hitler in Landsberg (2024) von Leo Hiemer beleuchtet die Zeit von Hitlers Festungshaft 1924 und die spätere ideologische Verklärung seiner Zelle in den 1930er Jahren. Der ehemalige Gefängniswärter schildert die harten Bedingungen für Regimegegner sowie das Ende der NS-Herrschaft, als die Amerikaner die Hitler-Zelle zerstörten und über 200 Nazi-Verbrecher hinrichteten. Schauspieler Ernst Konarek führt durch die nachgebaute Zelle und erzählt diese eindringliche Geschichte aus erster Hand. Der Zeitzeugen-Interviewfilm Wally Koch (2019) erzählt die erschütternde Geschichte der damals kleinen Wally, deren Mutter 1945 wegen „Wehrkraftzersetzung“ verhaftet wurde. Sie erfuhr in der Schule von der Verhaftung und sah ihre Mutter nie wieder – Monate später kam der Sarg mit der offiziellen Erklärung eines Selbstmords im Gefängnis Kaufbeuren. In bewegenden Worten schildert die 85-jährige Wally Koch ihre Erinnerungen und zieht unverblümt ihre eigenen Schlüsse über das tragische Geschehen. Der Dokumentarfilm Kann Spuren von Nazis enthalten (2021) folgt den Spuren von Kindern, die während der NS-Zeit Opfer des Nazi-Terrors wurden. Er beleuchtet das Schicksal jüdischer Kinder, „Euthanasie“-Opfer sowie Kinder von Müttern, die wegen „Rassenschande“ verfolgt wurden, und thematisiert zudem das Kriegsgefangenenlager Memmingen und eine Außenstelle des KZ Dachau. Durch Zeitzeugenberichte und historische Dokumente zeigt der Film die Verbrechen auf und stellt die drängende Frage nach heutigen rechtsradikalen Tendenzen. Leo Hiemer wurde 1954 in Maierhöfen im Allgäu geboren und besuchte das Gymnasium in Lindenberg. Nach dem Zivildienst studierte er Deutsch und Geschichte auf Lehramt. 1985 erreichte sein Film Daheim sterben die Leut‘ Kultstatus und machten Leo Hiemer weit über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es die Möglichkeit, mit Leo Hiemer ins Gespräch zu kommen und sich kritisch mit der Rolle des erstarkenden Rechtsextremismus in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Dienstag08.04.202519:00 - 22:00 UhrHägeschmiede WangenDownload als ics-Datei