Stellungnahme von Bündnis 90/ Die Grünen, Ortsverband Bad Waldsee
zum Diebstahl von Regenbogenfahnen (SZ. vom 07.07.2021)
„Ein Diebstahl mit Symbolwert
Die Straftat an sich rückt angesichts des entwendeten Gegenstandes in diesem Fall fast in den Hintergrund, denn es geht eindeutig gegen das, wofür der Regenbogen seit Jahrzehnten steht: für Aufbruch und Selbstbehauptung der viel zu lange ausgegrenzten und mit Vorurteilen konfrontierten Gruppe der Schwulen und Lesben, der Bi- und Transsexuellen, und für die Vielfalt dieser weltweiten unter dem Kürzel LGBTQIA+ bekannten Bewegung. Für Menschen innerhalb der Community bedeutet die Flagge auch: Das ist wer ich bin und ich bin stolz darauf.
Obwohl die genauen Beweggründe noch unklar sind, schüchtert die Tat ein und gibt vermeintlich zu verstehen, dass hier jemand aufgrund seiner Lebensweise nicht akzeptiert wird. Sie reiht sich ein in vergleichbare Vorgänge in Weingarten, bei denen Regenbogenstreifen vom Boden entfernt und eine Regenbogenfahne von einer Kirche abgerissen und mitgenommen wurde. Daneben sind die Regenbogenfarben bei der Fußball-Europameisterschaft jüngst zum Politikum geworden. Während gerade in den letzten Wochen die Regenbogenflaggen an vielen Stellen sichtbar waren, um gegen die unsäglichen Entscheidungen der UEFA, aber auch des Vatikans zu protestieren und um im wahrsten Sinne Flagge zu zeigen, gibt es offensichtlich Personen, die sich mit ihrem Handeln gegen Solidarität, Toleranz und Selbstbestimmung positionieren oder diesen Eindruck vermitteln wollen.
Wir als Grüner Ortsverband möchten mit diesen öffentlichen Worten den Betroffenen gegenüber ausdrücklich unsere Unterstützung und Verbundenheit aussprechen und sind der festen Überzeugung, dass es in unserer Stadt eine Mehrheit gibt, die solche Handlungen und Einstellungen verurteilt. Der Regenbogen ist nicht nur bunt, so wie die Menschheit insgesamt sehr vielfältig und unterschiedlich ist, sondern fungiert auch als Brücke: als Verbindung zwischen Menschen überall auf der Welt, die sich zusammengehörig fühlen. Vielleicht sieht man demnächst ja noch mehr Regenbogen in allen möglichen Formen in unserer Stadt und es werden damit viele Zeichen gegen Diskriminierung und für Solidarität sichtbar.“
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